Die Geschichte der koreanischen Kampfkünste
Shinson Hapkido entwickelte sich aus den alten Kampfkünsten Koreas, die vom Naturglauben, der Heilkunst des Schamanismus, von den Lehren des Konfuzianismus, des Taoismus und Buddhismus beeinflusst sind. Machthaber benutzten Kampfkünste immer wieder auch als Politikum: Als Mittel zur Unterdrückung genauso wie Symbol der Befreiung.
Im 4. Jahrhundert n.Chr. entdeckt die koreanische Königsfamilie die Wirksamkeit der Kampfkünste, beansprucht sie fortan für sich, indem sie königliche “Bodyguards” darin ausbildet. Dem “einfachen Volk” ist es nicht erlaubt zu trainieren.
Mit der Gründung der so genannten “Blumenjugend” im Jahr 576 n.Chr. entwickelt sich in Korea ein Erziehungssystem, das Politik, Religion, Philosophie, Wissenschaft, Kunst und Kampfkunst gleichermaßen lehrt. Grrundlage ist die (“Shinson”-)Idee: Mensch und Natur, Körper und Geist sind harmonisch miteinander verbunden und werden gemeinsam weiterentwickelt.
Im 12. Jahrhundert werden Kampfkünste fast nur noch zu militärischen Zwecken genutzt. Der innere Weg, (“Do”), der ihren Geist ausmacht, wird nicht mehr gelehrt. Der “Geist” der Kampfkunst wird wiederbelebt als sich im 19. Jahrhundert westliche Einflüsse in Korea ausbreiten. Eine Gegenbewegung formiert sich und vertritt die Philosophie der „östlichen Weisheit“.
Während der 36 Jahre dauernden Besatzung Koreas durch Japan versuchen die Besatzer, die koreanische Kultur und Geschichte auszumerzen. Dazu gehören auch koreanische Kampkünste, sie auszuüben ist verboten. Mit der Befreiung Koreas im Jahr 1945 kommt die “Shinson”-Lehre zu neuer Blüte, die koreanischen Kampfkünste werden wiederbelebt und unter neuem Namen weiterentwickelt. Die beiden bekanntesten sind Taekwondo und Hapkido.
Die Entwicklung von Shinson Hapkido
Gründer von Shinson Hapkido ist Shinson (Zen)- und Hapkido-Meister Sonsanim Ko Myong aus Korea, Autor des Buches „Bewegung für das Leben”.
Bereits in frühester Kindheit kommt Sonsanim Ko.Myong in Berührung mit Hapkido und Taekwondo. 1963, im Alter von zehn Jahren, beginnt er seine Ausbildung auf dem Gebiet der Meditation, Heilkunst und inneren und äußeren Selbstverteidigung. Er studiert überlieferte asiatische Lebensweisheiten und Künste wie Naturheilkunde, Bewegungskunst, Kalligraphie und Dichtung bei namhaften Meistern und in verschiedenen Klöstern am Rande von Seoul. Sonsanim Ko.Myong erringt Meistertitel in Taekwondo (5. Dan) und Hapkido (6. Dan und Nationalmeister) und wird 1978 eingeladen, die Selbstverteidigungskunst auch in Europa zu unterrichten.
1983 gründet er in Darmstadt ein Zentrum für Bewegungskunst, Naturheilkunde, Friedensarbeit und Lebensweisheit. Er bildet Lehrer/innen aus, die überall Schulen gründen. Shinson Hapkido gibt es inzwischen in zahlreichen Städten Europas. Sie gehören alle zur “Shinson Hapkido International Association”. Mit Shinson Hapkido möchte Sonsanim Ko.Myong die Menschen bewegen, sich wieder auf ihren natürlichen Weg zu machen: auf den Weg des Friedens, des Gleichgewichts und der Liebe zu Mensch und Natur. Dieser Weg ist für alle offen.
Shinson Hapkido ist ein Weg (Do) zur Harmonie (Hap) der körperlichen und geistigen Kräfte (Ki) auf der Basis der Achtung vor Mensch und Natur (Shinson). Shinson Hapkido bedeutet, nicht gegeneinander, sondern miteinander zu trainieren und zu leben. Das Ziel des Trainings ist Gesundheit, Menschlichkeit, Vertrauen und Lebensfreude.